HJ Buff will noch mehr Bäume fällen
HJ Buff tritt nach und bezeichnet Park als "Hundeklo"
Der Tonfall des Bauherrn im Artikel des Südkurier vom 13. Februar klingt nach schlechtem Verlierer. Das ist seltsam, scheint dem Bau seines Luxushotels doch nichts mehr im Wege zu stehen. Warum also immer noch so gereizt und unsachlich?
Wir zitieren aus dem Artikel:
"Dem Verein Bürgerpark Büdingen ging es nie wirklich um die gefällten Bäume. Die wollten einfach verhindern, dass hier überhaupt gebaut wird, und lieber ihr Hundeklo behalten." HJ Buff im "Südkurier" v. 16.2.23
Erstaunlich ist auch, dass im Artikel der Eindruck erweckt wird, Verein und Anwohner hätten sein Bau-Projekt zeitlich verzögert. Dabei haben Widersprüche und selbst Klagen in der Regel eben keine aufschiebende Wirkung. Die wiederholten Planänderungen, mindestens sieben bislang, die der Bauherr immer wieder eingereicht hat und wiederum wochenlange Anhörungs- und Genehmigungsverfahren nach sich zogen, hingegen schon.
Wir haben folgende Stellungnahme zu Buffs Äußerungen verfasst:
Der Bau eines Großhotels in einer ökologisch sensiblen Fläche wie dem Büdingen-Park führt nachvollziehbar zu Konflikten. Der Verein Bürgerpark Büdingen hat sich gegründet, um den Park vor einer drohenden Bebauung zu schützen, seine Bäume zu erhalten, und ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen: Als Bürgerpark für alle.
Dieses letzte Ziel haben wir nicht erreicht. Jahrelang hätte die Stadt selbst den Park für den Preis einer Betonbrücke am Petershauser Bahnhof selbst kaufen können und hat diese historische Chance vertan - für uns unbegreiflich.
Am Schutz der Bäume wollen wir weiter mitwirken, und sind dazu in regelmäßigen Kontakt mit der Stadtverwaltung. Und wir wollen nach wie vor, dass sich der Bauherr an Auflagen im Baurecht und Naturschutz hält, die für alle gelten, egal wie viele Millionen investiert werden.
Dass die Arbeit des Vereins oder der Naturschutz das Tempo des Projekts gebremst haben soll, wäre zwar ein „Erfolg“, diesen sehen wir so aber nicht. Vielmehr hat HJ Buff durch seine zahlreichen Planänderungen, um die zehn, selbst für die Verzögerungen gesorgt.
Weiter geht es im Artikel auch über den von Buff gestrichenen, öffentlich zugänglichen Café-Pavillon:
„Die Kritiker haben mir den Pavillon zuerst so madig gemacht, dass ich jetzt keine Lust mehr darauf habe. Und jetzt jammern sie.“ HJ Buff im "Südkurier" v. 16.2.23
Zu weiteren Baumfällungen im Park steht im Beitrag:
Es gibt eine neue Fäll-Liste für Bäume auf dem Büdingen-Gelände. Der Verein Bürgerpark Büdingen schreibt: „Aus Sicht des Vereins dürfen keine weiteren Bäume gefällt werden, wenn es nur darum geht, freie Sichtachsen für Hotelgäste auf den See zu schaffen. Es wurden bereits viel zu viele Bäume entfernt!“ Hans Jürg Buff erläutert, es würden nur Bäume gefällt, deren erwartete Lebensdauer nicht mehr hoch sei, was Zugversuche von Experten gezeigt hätten.Oder kranke und mickrige Exemplare. „Die Stadt kann sagen, dass keine weiteren Bäume mehrgefällt werden sollen“, so Buff. „Aber dann muss sie auch die Verantwortung für die Sicherheit und die Pflege übernehmen.“
Wir sagen dazu:
Der Wegfalll des Café-Pavillons und der Fassadenbegrünung zeigen, dass Herr Buff aus seiner Sicht unnötige Kosten vermeiden und seinen Profit maximieren will. Durchaus nachvollziehbar!
Bei Projekt-Kosten von 75 Millionen Euro nehmen sich 100.000 Euro Mehrkosten für den Erhalt eines Baumes jedoch recht bescheiden aus. Der Verein Bürgerpark Büdingen war im Übrigen nicht grundsätzlich gegen den Bau des öffentlich zugänglichen Cafés, sondern wollte, dass dieser an vorgesehener Stelle in vom Bebauungsplan vorgesehener Größe entsteht, um nicht noch mehr Bäume zu gefährden. Dass dieser Pavillon nun nicht gebaut wird uns anzulasten, ist ziemlich billig – und sehr durchschaubar. Dass er Pflegekosten für Bäume, die er nicht fällen darf, nun auf die Stadt umwälzen will, zeugt einmal mehr von einer sehr eigenwilligen Rechtsauffassung.
Abschließend halten wir fest:
Der Verein Bürgerpark Büdingen hofft, dass Bauherr Buff sein Luxus-Gesundheitshotel so zu Ende bauen kann, dass es auch tatsächlich als Hotel in Betrieb gehen kann, und später nicht ein schlecht laufendes Hotel in an dieser Stelle nie vorgesehene Luxus-Wohnungen umgewandelt wird. Dieses Szenario scheint uns nach wie vor nicht abwegig. Noch viel wichtiger ist uns der Erhalt der verbliebenen Bäume – und dass die Bevölkerung den Park, wie festgeschrieben im Baurecht, auch tatsächlich betreten darf!
Anm.:
Wir haben den "Südkurier" dazu aufgefordert, unsere Stellungnahme zu den Buff'schen Äußerungen ungekürzt zu veröffentlichen. Er tat dies mit der Veröffentlichung als Leserbrief am 21.2.2023 (Link zu Beitrag, BEZAHLSCHRANKE)