Redebeitrag des Vereins zur Bürgersprechstunde in der Gemeinderatssitzung vom 22.3.2018

"Das Sanatorium Büdingen war beim Abriss keine Ruine, wie uns Altstadtrad Dr. Albert Jung versicherte, der dort drinnen bis zum Ende noch Belegarzt war. Der Abriss hatte rein spekulative Gründe! Spekulationsobjekt war der Büdingen-Park jahrzehntelang. Schade, dass die Stadt ihn nie kaufen wollte.

Genausowenig können Sie den Park in seinem heutigen Zustand heute eine Wildnis nennen. 

Dies zeugt angesichts ständiger Rodungen und Mäharbeiten durch den beauftragten Baumpflegebetrieb Matscher von einem sehr seltsamen Naturverständnis! Sie finden dort heute keinen einzigen wild gewachsenen Busch, noch einen Baum, der jünger ist als fünfzehn Jahre!

Herr Buff hat nur auf öffentlichen Druck reagiert, und auch erst dann seine Planungen – in den letzten Tagen – reduziert!

Monatelang waren seine Pläne geheim und nicht einmal Ihnen als Gemeinderat bekannt. Offenheit und Kompromissbereitschaft, wie gerade angeführt, sieht anders aus!

Erstens

In Ihrem Bauantrag vom 18.1. haben Sie, Herr Buff, die Anzahl der zu fällenden Bäume noch mit 200 angegeben. Diese Zahl haben sie selber erst diesen Montag korrigiert. Wir sind gespannt und skeptisch, ob sie sich daran halten werden!

Denn Bäume sind für Sie „Verhandlungssache“, wie ich Ihrem eigenen Vortrag eingangs selbst entnahm. Wie wohl auch der Rest Ihrer Pläne.

Zweitens 

 Auch den Café-Pavillon wollen Sie größer und an anderer Stelle als im B-Plan erlaubt. Auch hierfür müssen Bäume fallen, was sie an der im B-Plan vorgesehenen Stelle nicht müssten. Und das, obwohl Ihnen diese angeblich so sehr am Herzen liegen!

Im Übrigen sind auch Aussagen Ihres Architekten Pablo Harvath auf der gestrigen Pressekonferenz die Bäume, wie man sie in Ihren übrigens erst seit Montag vorliegenden Animationen sieht, der Bestand von HEUTE, und nicht der von morgen, wenn das Hotel steht. Ihr Architekt beruft sich auf einen Grünplan von 2011, der ganz klar sagt, dass für Wege, Sichtachsen und der Bezug zum Seeufer durch weitere Fällungen vorzunehmen sind. Man darf sehr gespannt sein, wie großzügig die Stadt Konstanz zu einem späteren Zeitpunkt Befreiungen für zu fällende Bäume aussprechen wird, hat sie dies doch in den letzten Jahren, Stichwort Pappelallee (Frau Thorbecke!), getan. 

Drittens:

Die ständigen Veränderungen an den eingereichten Plänen sorgen nicht nur im Gemeinderat für Verwirrung, sie zwingen die einspruchsberechtigten Anwohner jedes Mal aufs Neue, diesen Plänen zu widersprechen und gegebenenfalls dafür auch Geld aufzuwenden. Auch dies scheint eine Taktik zu sein, es den Gegnern einer überzogenen Bebauung finanziell schwer zu machen, sich zu wehren. 

Viertens

Der B-Plan wurde von Ihren Vorgängern vor vielen Jahren aus guten Gründen so angelegt, wie er ist. Er gilt bis heute. 

Schützen Sie ihn und bewahren Sie dieses Erbe! Für Befreiungen ohne Not haben wir kein Verständnis!

Baumassen können nicht nach Belieben erhöht werden

Auch die jetzige Kubatur liegt trotz neuer Reduzierungen immer noch weit drüber!

So auch die Höhe: im B-Plan sind es 17 Meter. Die zusätzlichen von der Verwaltung im Bauvorbescheid angegebenen 3 Meter sind KEIN Vollgeschoss sondern nur für Technik vorgesehen!

Denken Sie also bitte an das einmalige Sichtensemble an der Seestraße:

Die drei Meter Mehrhöhe werden eine Menge ausmachen bei der Sichtbarkeit des Gebäudes vom See aus!"